St Fillans

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Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland

Am östlichen Ende des Loch Earn liegt St Fillans. Noch im 18. Jh. war dieser Ort eine kleine Siedlung, die man unter dem Namen Port of Lochearn oder Meikleport kannte, bis Lord Gwydyr ihn 1817 in St Fillans umbenannte. Diese frühere Siedlung dürfte Mitte des 13. Jh. entstanden sein, als die MacNeishs hier – auf einer kleinen Insel im See – Loch Earn Castle errichteten. Vom Castle ist heute nicht mehr viel übrig, denn die Familie MacNeish wurde um 1612 herum durch die MacNabs nahezu vollständig ausgelöscht.

Hierzu kam es, weil die MacNeishs den MacNabs deren Weihnachtsvorräte raubten. Die auf der anderen Seite der Hügel am Loch Tay lebenden MacNabs fackelten nach diesem Raub nicht lange, „schulterten" ein Boot und transportierten es über die Berge. Am See angekommen setzten sie zum Castle über und machten mit den – aufgrund von Feierlichkeiten stark angetrunkenen – MacNeishs kurzen Prozess. Aus Erzählungen geht hervor, dass es eine ausgesprochen einseitige und blutige Angelegenheit gewesen sein muss, denn die siegreichen MacNabs kehrten zwar ohne ihr Boot (sie hatten es zurückgelassen), aber mit den gestohlenen Vorräten und einer kleinen Dreingabe nach Hause zurück – bei der Dreingabe handelte es sich um abgetrennte Köpfe der MacNeishs!

Im Westen des Ortes liegt die, aus der Zeit vor der Reformation stammende, Dundurn Chapel, auch bekannt als St Fillans Chapel, auf deren Friedhof die Familienmitglieder der Stewarts von Ardvorlich ihre letzte Ruhe fanden. Wann genau diese Kapelle errichtet wurde, ist ungewiss, aber fest steht, dass sie aus dem 14. Jh. stammen dürfte und man geht davon aus, dass vor ihrem Bau hier bereits etwas aus piktischer Zeit gestanden hat. Geht man von hier aus weiter in westlicher Richtung, so gelangt man an eine piktische Hügelfestung aus der Eisenzeit. Sicher ist man nicht, aber man vermutet, dass der irische Missionar und Namensgeber des Ortes, St Fillans, hier auf dem Hügel, namens St Fillans Hill, lebte. Die am Fuße des Hügels liegende Quelle Allt Ghoinean soll den schottischen Nationalschriftsteller Sir Walter Scott bei seinem Gedicht „The Lady of the Lake" inspiriert haben.

Nahe St Fillans errichtete man vor einigen Jahren ein – durch einen Staudamm oberhalb des Dorfes gespeistes – Wasserkraftwerk, das man jedoch, dank unterirdischer Bauweise, nicht sehen kann. Sehen kann man aber etwas, was anscheinend bei keinem schottischen Dorf fehlen darf – den im Jahre 1903 durch Willie Auchterlonie entworfenen und erbauten Golfplatz.

Wir möchten unseren Bericht über St Fillans nicht ohne eine Geschichte, die sich 2005 hier abspielte, beenden. In diesem Jahr zeigte es sich, dass die Schotten noch heute ein kämpferisches Völkchen sind. Eine Baugesellschaft plante, auf einem Gelände im Osten des Ortes zu bauen. Die Planung sah vor, hierfür einen großen, störenden Felsen zu beseitigen - schließlich wollte man eben bauen! Allerdings hatte man hierbei nicht mit der Bevölkerung gerechnet, die dies durch massive Proteste verhinderte. Heute liegt der Felsen noch immer in einer schönen Parklandschaft, die man um ihn herum anlegte.

Oh, jetzt hätte wir doch fast vergessen, den Grund für den Protest der Bewohner St Fillans gegen dieses Bauvorhaben zu erwähnen: Man kämpfte für die – laut piktischen Sagen – hier auf dem Felsen lebenden Feen!

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Koordinaten

Öffnungszeiten

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N 56°23'27.31"
56.390920

W 4°06'49.75"
-4.113820

   

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