Dundee

Details

dundee-leiste
Bildquelle: Copyright by Schottlandfieber.de

Für die Glanzzeiten dieser Stadt stehen drei Dinge, die auch häufig als die drei „J" bezeichnet werden: jam, jute, journalism, oder auch Konfitüre (Jam), Jute, Journalismus.
Aber der Reihe nach. Dundee wurde um 1180 gegründet und erhielt seinen ersten Hafen einige Jahrzehnte später. Die erste Schule wurde 1239 errichtet und der wohl bekannteste Schüler war William Wallace, der Freiheitskämpfer.

Im 14. und 15. Jh. wuchs Dundee aufgrund seines Handels mit dem Baltikum – ermöglicht durch den gut gelegenen Hafen – zu einer der größten Städte von Tayside heran. Allerdings erlebte die Stadt in den folgenden beiden Jahrhunderten heftige Rückschläge, nachdem sie einmal durch die englische Flotte in Schutt und Asche gelegt und einmal durch die Truppen des Marquess of Montrose belagert wurde.

Dann, 1651, kam es ganz schlimm, als Cromwell's Truppen unter General Monck die Stadt einnahmen und fast 1/5 der Bevölkerung ermordeten. Als die Truppen abzogen, war nahezu die ganze Stadt, samt ihrer Handelsflotte, dem Erdboden gleichgemacht. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis sowohl die Stadt, als auch die Bevölkerung, wieder die Größe des Jahres 1651 erreicht hatten.

Aber die Stadt ließ sich nicht gehen, denn jetzt kam die Zeit der 3 „J". Es entstand eine Konfitürenfabrik und im ersten Jahr des 19. Jh. entstand der große Verlag DC Thomson & Co. Ihren wirtschaftlichen Höhepunkt erlebte die Stadt 1835. Zu diesem Zeitpunkt gab es hier 36 dampfgetriebene Flachswebereien. Diese beschäftigten einen nicht gerade geringen Anteil der 40.000-köpfigen Bevölkerung, was zwar wirtschaftlich gesehen ein Segen war, aber anscheinend nicht gerade besonders gesund, denn die durchschnittliche Lebenserwartung sank auf 32 Jahre und somit auf 2/3 der sonst üblichen. 1835 kamen hier auch die ersten Importe von Jute aus Indien an, die nach und nach den Flachs in der Herstellung von Teppichbrücken und Säcken ablöste.

Die Industrie verkraftete diesen Wegfall der Flachsverarbeitung recht gut, fing an die Jute zu verarbeiten und spezialisierte sich auf die Produktion von Seemannskleidung aus Leinen. Der Höhepunkt dieser Phase war so um 1860, als 35.000 der 90.000 Bürger in der Textilindustrie beschäftigt waren. Und der Gründer der ersten Konfitürenfabrik – James Keiller – verkauft noch immer erfolgreich Orangenmarmelade.

Im Jahr 1871 griff die Verordnung zur Verschönerung der wild durcheinander gewachsen Stadt, in der jeder gebaut hatte, was und wo er wollte. Man riss nahezu den gesamten Stadtkern nieder und errichtet Häuser im viktorianischen Stil, die noch heute das Stadtbild prägen. Auch wurde Dundee mit 10 Walfangbooten zum größten Walfanghafen.

Mit dem Untergang der Juteverarbeitung und dem Niedergang der anderen Industriezweige griff in Dundee 1960 die Arbeitslosigkeit um sich und noch heute ist die Gegend nicht gerade für Vollbeschäftigung bekannt.

Für den Touristen bietet die Stadt aus unserer Sicht nicht besonders viel. Wen es doch hier her verschlägt, muss aber keine Angst haben, nichts vorzufinden. Am Victoria Dock beispielsweise liegen ein paar sehr interessante Schiffe – unter ihnen die RRS Discovery, das Schiff, mit dem Scott 1901 die Antarktis erforschte und die HM Unicorn, das älteste noch fahrtüchtige Kriegsschiff der britischen Marine.

Wem es nach einer Stärkung gelüstet, der findet diese in einem der zahlreichen Cafés oder in einem Pub.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Diashow

21 Castle Street
Dundee
DD1 3AA

+44 1382 527527

N 56°27'38.23"
56.460618

W 2°58'06.74"
-2.968540

ganzjährig

   
© Schottlandfieber.de