Cairnpapple Hill

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Erstellt am Montag, 10. September 2012 23:20
Geschrieben von Heike

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Bildquelle: Copyright by Schottlandfieber.de

cairnpallehill-sErbaut: ca. 3000 v. Chr.

Cairnpapple Hill ist einer der interessantesten prähistorischen Plätze auf dem schottischen Festland. Von dem Hügel, der nur ca. 310 m über dem Meeresspiegel liegt, hat man eine grandiose Aussicht bis zur Isle of Arran im Osten und dem Bass Rock im Westen. Es ist wahrscheinlich der einzige Ort, an dem man auf beiden Seiten die Küste des schottischen Festlandes und somit die Nordsee und den Atlantik gleichzeitig sehen kann. Die Ausgrabungen in den Jahren 1947 und 1948 beweisen, dass dies bereits seit über 5000 Jahren ein besonderer Platz ist.

Der sich in der Mitte des Komplexes befindende Cairn ist heute die eigentliche Hauptattraktion. Es ist eine exakte Rekonstruktion der bei den Ausgrabungen entdeckten Grabkammer. Doch die Grabkammer ist nicht die älteste Fundsache, die einst am Cairnpapple Hill existierte.

Vor rund 5000 Jahren, also ca. 3000 v. Chr., errichteten unsere Vorfahren in der Jungsteinzeit hier einen Henge (gesprochen „Hendsch"). Der Graben war ca. 1 m tief und der Erdwall ca. 1,2 m hoch. Innerhalb des Grabens befanden sich 24 hohe Holzpfosten, die gleichmäßig auf dem Kreis verteilt waren. Natürlich ist von den Holzpfosten heute nichts mehr erhalten geblieben, aber die Löcher, wo die Pfosten im Boden eingegraben waren, sind noch immer gut erkennbar.

Etwa 1000 Jahre später, also ca. 2000 v. Chr., wurde der Henge nicht länger genutzt. Die ansässige Bevölkerung nutze den Ort nun für das Grab eines Anführers und platzierte es in der Mitte des Rings. Einige Jahre später entstanden so zwei weitere Gräber. Alle Gräber wurden nun durch eine neue größere Grabkammer geschützt.

Nach den Ausgrabungen im Jahre 1949 schütze man die geöffnete Grabkammer mit einem Betondach, durch das man heute über eine Leiter in das Innere der Kammer gelangt. Im Inneren befinden sich das Originalgrab, bekannt als das North Grave und ein weiteres Grab aus der Bronzezeit. Interessant an der Grabkammer ist auch, dass egal wie stürmisch der Wind auch über den Hügel fegt, in der Kammer kein Lüftchen weht!

Wenn man wieder aus dem „Reich der Toten" ans Tageslicht zurückkehrt, entdeckt man noch weitere „Löcher" auf dem Ring, in denen wahrscheinlich ebenfalls Holzpfosten steckten. Ihr Durchmesser ist wesentlich größer als der von den Pfosten im Graben. Man geht deshalb davon aus, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt entstanden, jedoch sind der genaue Zeitpunkt und ihre Verwendung bis heute nicht geklärt.

Wenn man nun über die Anlage schlendert, entdeckt man im Osten des Cairn noch 4 weitere „Löcher", die jedoch rechteckig sind. Hierbei handelt es sich um Gräber, die aus der frühchristlichen Zeit, also ca. 400 n. Chr. stammen. Etwa zu dieser Zeit gründete St Ninian im ca. 1 Meile entfernten Torphichen eine christliche Kirche. Hier christliche Gräber anzulegen, könnte einen einfachen Hintergrund haben – man wollte die „heidnische" Stätte entweihen.

Eine Theorie geht davon aus, dass der Cairnpapple Hill für über 5000 Jahre als spirituelles Zentrum fungierte. Es begann mit einem Henge, wurde dann mit dem Cairn zu einer Begräbnisstätte und endete wahrscheinlich mit einer kleinen Kapelle. Ein Beweis hierfür wären die Steine, die für die Kirche in Torphichen verwendet wurden. Sie stammen höchstwahrscheinlich vom Cairnpapple Hill, wie Steine von den Ausgrabungen belegen.

Henge

Ein Henge ist eine spezielle Art von neolithischem Erdwerk. Es handelt sich um runde oder ovale Flächen mit einem Durchmesser von 20-480 m, die von einem Erdwall mit Graben begrenzt waren. Der Begriff wurde 1932 von Thomas Kendrick geprägt, der später Kustos im British Museum wurde. Er benutzte dabei den zweiten Namensbestandteil von Stonehenge. Der Begriff Henge stammt aus dem angelsächsischen und bezeichnet eine torartige Struktur.

Bis zu vier Durchlässe durch die Umwallung führen zum Innenbereich. Dort können sich Portale, Steinkreise, Vier-Stein-Anordnungen, Monolithen, Gruben, einzelne Pfosten oder Anordnungen von Pfosten oder Steinen und Grabstätten befinden, wobei Letztere oft später hinzugekommen sind.

Angesichts der zur Verteidigung eher ungeeigneten Aufreihung von innerem und äußerem Erdwall geht man oft von einer rituellen Funktion der Henges aus; die Wälle hatten möglicherweise den Zweck, die Vorgänge im Inneren von der Außenwelt abzuschirmen. (Quelle Wikipedia)

Cairn (Steingrab)

Cairn ist die auf den Britischen Inseln und ggf. in Frankreich benutzte Bezeichnung für einen künstlichen Hügel aus Bruchgestein, mit dem eine oder mehrere Kammern einer steinzeitlichen Megalithanlage oder andere vorzeitliche Objekte (zumeist Gräber) bedeckt wurden.

Den oft runden Hügeln wurden aber auch komplexe Formen gegeben, die randlich mittels eines Steinkreises oder (inzwischen vergangener) hölzerner Pfähle gefasst wurden.
Cairns gibt es als runde und gestreckte Hügel, die Long Cairn bzw. Round Cairn (z. B. Clava Cairns) genannt werden. Die Grabhügel aus Erde heißen im englischen Sprachraum Barrow. (Quelle: Wikipedia)

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Diashow

Detail

Cathlaw Lane
Torphichen
EH48 4

+44 1506 634622

N 55°55'41.38"
55.928160

W 3°37'19.88"
-3.622190

April-Sept.
tägl. 9.30-17.30 Uhr

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