Innis & Gunn Brewing Company

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Erstellt am Dienstag, 11. September 2012 23:20
Geschrieben von Marcus

Alles begann damit, dass ein bekannter Whisky-Brenner den Braumeister Dougal Sharp mit der Frage kontaktierte, ob es möglich wäre, einen Whisky mit einem „Ale-Finish" herzustellen – ein Versuch, an dem schon viele zuvor gescheitert waren. Dougal schlug eine bestimmte Technik und ein spezielles Verfahren vor und produzierte so ein weiches, aber kräftiges Bier, das er in Eichenfässer füllte und damit dem Holz ermöglichte, diesen feinen Geschmack anzunehmen. Nach der Reifung des Bieres entleerte man die Fässer und füllte sie nun mit Whisky und wartete ab, wie das Ergebnis sein würde – und es war hervorragend!

Aber es sollte noch besser kommen – und zwar noch lange, bevor man das Whisky-Ergebnis kannte. Einige Monate, nachdem man begonnen hatte, den Biergeschmack in die Fässer zu bringen, erhielt Dougal einen Anruf aus dem Lager, dass er sofort kommen solle. Die Arbeiter würden das Bier nicht wegschütten, sondern es vielmehr sammeln, und Dougal müsse es unbedingt probieren.

Dies ließ sich der Brauer nicht zwei Mal sagen und eilte unverzüglich ins Lager (Bier trinkt man zwar nicht zu jeder Tageszeit, aber probieren ist immer möglich!). Man gab ihm ein Pint, er trank und auf seinem Gesicht entstand ein breites Grinsen...was da gerade durch seine Gurgel ran war einfach unbeschreiblich gut – eine Bier mit einem kräftigen Eichenholz-Geschmack! Ein „Hoch" auf die Arbeiter in der Abfüllung – sie hatten sich einer alten schottischen Tugend folgend nicht dazu aufraffen können, etwas zu verschwenden und so ein Eichenfass-Bier gerettet, das uns sonst entgangen wäre. Nicht nur in Schottland „erfand" man durch „dumme Zufälle" wahre Köstlichkeiten, was uns zu einer kleinen Exkursion in die Braukunst Deutschlands veranlasst:

Es wird erzählt, dass um das Jahr 1890 ein Brauergeselle im oberfränkischen Kulmbach Fässer mit Bockbier im Freien stehen ließ. In der folgenden Winternacht gefror ein Teil des im Bier befindlichen Wassers; der Alkohol und die restlichen Bestandteile des Biers sammelten sich in konzentrierter Form im Inneren dieses Eisblocks an. Am Tag darauf ordnete der Meister seinem Gesellen an, die Blöcke zur Strafe aufzuschlagen und die Flüssigkeit im Inneren auszutrinken. Zur Überraschung der beiden war diese durchaus genießbar: Sie hatten durch Zufall den Eisbock erfunden, ein Bier, das stärker war als alles andere, was man zuvor nach dem Reinheitsgebot brauen konnte. Auch heute noch basiert das Verfahren auf diesem einfachen Prinzip, bei welchem dem Starkbier durch Gefrieren Wasser entzogen wird. In Amerika ist das Verfahren unter dem Namen Ice-Rifing bekannt.

Nun war Dougal auch klar, warum seine Angestellten immer so zufrieden gegrinst hatten und wo der immense Spaß am Arbeiten hergekommen war! Bei einer anschließenden offiziellen Verkostung erhielt das „neue" Bier neun von neun möglichen Punkten und Dougal war klar, dass es nicht nur ihm und seinen Angestellten schmecken würde. So füllte man es ab sofort ab und hatte so ein zweites Standbein und es sollte sich zeigen, dass „alkoholische Standbeine" alles andere als wackelig sein müssen!

Es war so weit – hatte man bislang nur als Zulieferer für die Whisky-Produktion gearbeitet, gab es von nun an die Innis & Gunn Brewing Company. Was nun folgte war ein Jahr voller Nachtschichten, Überstunden und harter Tage, in denen man an dem bereits hervorragenden Bier weiter feilte – schließlich hatte man ja als Basis einen „Schnellschuss", der lediglich zum Aromatisieren der Fässer gedacht war. Bei der offiziellen Markteinführung schlug das nun völlig neue Eichenfass-Bier auf dem Markt ein wie eine Bombe – Biertrinker liebten es, ein neuer Stern am Bierhimmel Innis & Gunn Original war geboren und weitere außergewöhnliche Biere sollten folgen – so setzt sich die Erfolgsgeschichte dieser Brauerei bis heute fort.

Adresse

Koordinaten

Öffnungszeiten

Diashow

Detail

Belhaven Brewery
Dunbar
EH42 1RS

+44 131 3374420

 www

N 55°59'35.44"
55.993178

W 2°30'25.52"
-2.507090

ganzjährig

nicht öffentlich